29.

Jun

Wanderung „Wildes Wasser“ im Naturpark Nagelfluhkette am 31.5.2015

In den Pfingstferien verbringen unsere Kinder traditionell einen Woche mit den Großeltern Gerda und Erwin im Allgäu.

Für Sonntag war schönes Wetter angesagt und wir wollten die Gelegenheit nutzen auch für einen Tag ins Allgäu zu fahren, um eine gemeinsame Wanderung zu machen. Die Auswahl der Tour ist das schwierigste Unterfangen. Die Wanderung muss einerseits „großelterntauglich“ sein, also nicht zu große Höhenunterschiede aufweisen und nicht zu anspruchsvolle Wege haben. Andererseits darf sie keineswegs langweilig sein, um den Kindern genügend Abwechslung zu bieten. Michael und ich wollen auch noch auf unsere Kosten kommen, also darf die Wanderung auch wieder nicht zu anspruchslos sein.

Meine Wahl fiel auf den Wanderweg „Wildes Wasser“ bei Oberstaufen. Die Tour soll zwischen 4,5 und 5 Stunden in Anspruch nehmen. Auf 11 Kilometer werden insgesamt 552 Höhenmeter im Auf- uns Abstieg überwunden. Zunächst fährt man mit der Hündlebahn auf gut 1.000 Meter nach oben (nicht ganz billig, Berg und Talfahrt insgesamt 56 €). Dann folgt man dem gut ausgeschilderten Weg im Uhrzeigersinn. Zunächst geht es gemächlich den Berg auf breiten Wegen entlang, ehe man hinunter ins Weißachtal ebenfalls auf Schotterwegen absteigt. Hier handelte ich mir den ersten tadelnden Blick. von meinem Vater ein, der schon ahnte, dass er die abgestiegenen Höhenmeter auch wieder hochlaufen müssen wird. Unsere Kinder liefen beide von Anfang an tapfer und Dorian ließ keine Langeweile aufkommen, da er die erste halbe Stunde ununterbrochen über die Ungerechtigkeit der Großeltern, seiner Mitschüler, seines Bruder und der Welt im Allgemeinen lamentierte, wodurch mein Wandergenuss doch etwas beeinträchtigt wurde.

Dann besserte sich seine Laune etwas und wir konnten die Wanderung über die Blumenwiesen, vorbei an zwei Alpen genießen. Bei der Haspelalpe machten wir Station und stärkten uns, für die Anstiege, die noch kommen würden. Doch zunächst ging es weiter bergab und wir trafen auf die Weißach, was unsere Söhne gleich zum Dammbauen animierte. Nach diesem Zwischenstopp ging es weiter Richtung Buchenegger Wasserfälle, dem Highlight der Wanderung, doch davor hatte der liebe Gott noch einen Kuhweide gestellt, die es zu durchqueren galt. Bei solchen „Gefahrenquellen“ gehören ich und unser Sohn Dorian in der Regel zu den ängstlichen, während der Rest der Familie einfach durchmarschiert. Wie gewohnt liefen zunächst meine Eltern ruckzuck über die Weide. Dann kamen ich und Leander, der seinen Bruder immer wegen seiner Ängstlichkeit aufzieht. Leander durchquerte das Gatter, und eine Kuh kam auf ihn zu, was ihn zum sofortigen Rückzug bewog und zur Weigerung die Weide zu durchqueren. Ich musste mit ihm einen Umweg laufen, um die Weide zu umgehen. Dorian konnte nun seine Tapferkeit beweisen und ging mit Michael über die Weide, um sich anschließend beim Zusammentreffen über Leander lustig zu machen. Der erklärte, er habe nur nicht in Kuhfladen treten wollen. So kann man´s auch sagen.
Es ging dann auf einem schmalen Pfad steil hinab zu den Buchenegger Wasserfällen, die wirklich sehenswert sind. Unter den Wasserfällen sind zwei „Gumpen“ mit herrlichem blau-grünen Wasser.
Hier gab es wieder kritische Anmerkungen meiner Eltern, die schon den steilen Anstieg auf der Gegenseite sahen, den es zu bewältigen galt. Aber auch diesen meisterten wir alle souverän. Wir passierten dann einen Parkplatz, von dem aus man entweder zur Bergstation der Bahn hochlaufen, oder aber zur Talstation absteigen kann. Meine Eltern waren schon ziemlich geschafft und meine Mutter wollte lieber absteigen, wogegen sich mein Vater vehement wehrte, was ihm nicht nur einen bösen Blick einbrachte.
Letztlich schafften wir es alle über das „Hündle“ wieder zurück zur Bergstation, wobei unsere Kinder beflügelt wurden, durch die Aussicht auf eine Fahrt mit der Sommerrodelbahn bei der Talstation.

Fazit: Der Premiumweg „Wildes Wasser“ ist eine schöne Ganztagestour für die ganze Familie (Ja, ich bleibe dabei!). Es gibt unterwegs mehrere Alpen, in die man einkehren kann und regionale Produkte probieren kann. Nach der Wanderung kann man sich unten bei der Talstation mit einem Biergartenbesuch belohnen und die Kinder mit einer rasanten Sommerrodelbahnfahrt.

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