16.

Mai

Saisoneröffnung beim Canyoning

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Starzlachklamm – das Abenteuer unseres Frühlings

So ganz wohl war mir dabei nicht. Als meine gute Freundin Rebekka mir von ihrem Schluchtenabenteuer erzählte, wusste ich damit wenig anzufangen. Eine kurze Googelei später war ich schlauer und für mich war klar: „Canyoning“ ist nichts für mich. In einer eiskalten Schlucht von Felsen springen? „Nein danke“ war mein erster Gedanke. Aber es sollte anders kommen.

canyoning allgaeu starzlachklamm

canyoning allgäuer alpen starzlachklamm

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Wie wir dann doch zum Canyoning gekommen sind

Wie gesagt, Rebekka war die Unruhestifterin, denn sie hatte im letzten Jahr bereits eine Canyoningtour im Allgäu mit Bergwasser „ gemacht. Damals war sie, im Spätherbst bei eiskalten Temperaturen, im Schwarzwasserbach im Kleinwalsertal unterwegs. Und seitdem hat sie immer wieder davon erzählt, dass sie das noch einmal machen wolle. Meine Hoffnung, sie würde es früher oder später vergessen hatte sich zerschlagen, als ich an meinem Geburtstag einen Canyoninggutschein im roten Umschlag gefunden habe. Starzlachklamm. Yay.
canyoning allgäer alpen starzlachklamm

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Einweisung ins Canyoning

Also wurden noch zwei Freundinnen zur Unterstützung eingepackt und dann ging es los. Drei Stunden Fahrt und viele Stops später waren wir im schönen Allgäu angekommen. Der angekündigte Regen war bis dahin ausgeblieben und unsere Guides Miguel und Chris erwarteten uns schon sehnsüchtig am Parkplatz der Starzlachklamm. Ihre Scherze, dass sei auch ihre erste Canyoningtour wurden dann zumindest relativiert; es sei die erste Canyoningtour diesen Jahres. Aha, meine Angst hat das nicht wirklich gemindert. Nach ein paar warmen Worten sind wir dann in die komplette Ausrüstung geschlüpft. Zuerst war es bei 15° tatsächlich etwas frisch, aber nach dem 20-minütigen Aufstieg war davon nichts mehr zu spüren. Denn die schweren Neoprenanzüge inkl. Gurt und Helm sind dann doch kraftraubend gewesen. Der Weg zum Einstieg erfolgt in der Starzlachklamm über ein Steg, der in den Fels verbaut worden ist. Hier habe ich die Starzlachklamm das erste mal richtig „erlebt“. Die Starzlach stürzt einige Wasserfälle herunter,es tost und brodelt, und allgemein hatte ich einfach sehr Angst. Die Guides haben uns erklärt, wie die einzelnen Stellen zu meistern sind. Geholfen hat es mir nicht so richtig. Erst nach dem Sicherheitsgespräch, als ich den Chris mit allen (!) meinen Fragen gelöchert habe, war es mir wohler. Denn hinter den lustigen Guides steckt tatsächlich einiges an Erfahrung und Wissen, das habe ich einfach gespürt.

Wer mag abseilen?

Und das brauchen die auch. Denn der erste Abseiler geht über 12m durch einen wilden Wasserfall in ein tosendes Becken. Vorher muß man sich an einem Seilgeländer entlanghangeln bis man die Abseilstelle erreicht hat. Unter normalen Umständen hätte ich das nie gemacht. Aber Rebekka war so guter Dinge und hat mich mitgerissen, dass ich das Nachdenken irgendwie unterlassen habe. So hat mich Miguel langsam und vorsichtig durch den Wasserfall geseilt. Unten angekommen war ich voller Adrenalin und habe so das eiskalte Bergwasser kaum noch wahrgenommen. Und die Guides haben uns auch keine Pause gegönnt: Es ging direkt weiter mit einem Sprung von einem 3m Felsen in ein großes Becken und einige kleine Rutschen folgten. Unfaßbar, dass ich mich das getraut habe. Den Zuschauern oben konnte ich nun mutig zurückwinken, vorher habe ich mich dort in der Schlucht wirklich nicht gesehen.

Grande finale: Eine 18 Meter Canyoning Rutsche

Groß war diese Rutsche angekündigt worden: „Endgegner“ hat der Miguel sie immer genannt, weil sie den furiosen Abschluß dieser Canyoningtour bietet: Eine 18m lange, fast 45° steile Felsrutsche in einen runden Pool. Besondere Herausforderung ist, dass der Pool direkt an einer kleinen Gastwirtschaft liegt, und alle Besucher das Geschehen verfolgen können. Der Weg zur „Kanzel“ ist bereits spektakulär: Einige kleine Rutschen und Sprünge in einer teilweise nur 40cm breiten Felsspalte. Aber inzwischen war ich fast wie auf Droge, dass ich den Guides einfach nur gefolgt bin. Und in der „Kanzel“ angekommen habe ich die Rutsche das erste Mal von oben gesehen: WOW. Das habe ich mir nicht erträumt. Chris hat mich in die richtige Rutschposition geleitet und dann ging es los: Schnell und steil bergab direkt ins Wasser. Was auf dem Video einige Sekunden dauert ging für mich in einem Wimpernschlag vorüber. Unten aus dem Pool geklettert wartete Miguel bereits mit einem kühlen Radler auf uns. Sprachlos und fasziniert habe ich den anderen bei ihren Rutschabenteuern zugeschaut. Das war wirklich das Abenteuer meines Frühlings.
Abseilen canyoning allgäuer alpen starzlachklamm

abseilen beim canyoning in den allgäuer alpen starzlachklamm

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