31.

Jul

Blick über Rieden am Forggensee Richtung Säuling

Geführte Mountainbike-Tour – die Heimat neu entdecken

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experten-autor

Füssen bietet für seine Gäste ein umfangreiches Gästeprogramm an. Von Kultur über Sightseeing bis Sport. Da ich mich bei Füssen Tourismus und Marketing unter anderem um den Bereich Rad kümmere, habe ich vergangenen Mittwoch die Gelegenheit beim Schopf gepackt und mich für die geführte Mountainbike-Tour angemeldet. Ohne ganz genau zu wissen, was dabei auf mich zukommt – 300 bis 1.000 Höhenmeter mit 4-6 Stunden Fahrzeit je nach Teilnehmer. Unseren Guide Andreas kannte ich schon – und weiß, dass er in punkto Fitness kaum zu überbieten ist. Aber es wird schon nicht so wild werden…

In der Früh regnete es leicht, also kommt die komplette Regenmontur in den Rucksack. Wie heißt es ja so schön: Es gibt kein schlechtes Wetter, nur schlechte Kleidung. Aber das Wetter meinte es dann doch gut mit uns. Um 10:00 Uhr war Treffpunkt an der Tourist Information Füssen und die ersten Sonnenstrahlen kamen durch die Wolken. Insgesamt neun Teilnehmer lauschen den kurzen Einweisungen von Andreas. Ein kunterbunter Haufen verschiedensten Alters und Trainingsgrades von Potsdam bis in die Schweiz. Uns wird versprochen, dass jeder auf seine Kosten kommt und natürlich auch eine gemütliche Einkehr auf der Tagesordnung steht. Es kann losgehen!

MTB-Tour zwischen Füssen, Burgruinen und Forggensee

Radeln entlang des Weißensee-Ufers

Am Anfang geht es eben entlang des Weißensee-Ufers.

Hochmotiviert starten wir parallel zum Lech nach Bad Faulenbach und fahren vorbei an der Eishalle, dem Bundesleistungszentrum für Eishockey, weiter Richtung Weißensee. Am Nordufer entlang geht es noch ganz gemütlich. Über Feldwege und wenig befahrene Straßen führt Andreas uns nach Zell. Die ersten kleinen Anstiege in recht zügigem Tempo haben den Oberschenkeln aber schon einen Vorgeschmack auf den restlichen Tag gegeben. Schon sehen wir unser (erstes) Ziel, die Schlossbergalm, die nur noch einen Anstieg entfernt ist. Kurz unter den Burgruinen Hohenfreyberg und Eisenberg wartet die gemütliche Hütte auf uns.

Blick zur Schlossbergalm und auf die Ruine Hohenfreyberg

Blick zur Schlossbergalm und auf die Ruine Hohenfreyberg.

Der Anblick verleiht uns schnell die nötige Motivation! Ein Teil der Gruppe nimmt den leichteren Anstieg, aber als Mitarbeiterin von Füssen Tourismus und Marketing lässt Andreas mir keine Wahl – die knackigere Variante über Schotter und ziemlicher Steigung wird unter die Pedale genommen.

Anstieg zur Schlossbergalm

Wir kämpfen uns den Anstieg zur Schlossbergalm hinauf.

Um ca. halb zwölf erreichen wir die Schlossbergalm und machen es uns auf der Terrasse mit bestem Bergblick bequem. Ein super Ausflugsziel! Ich frage mich, warum ich hier eigentlich seit einem Schul-Wandertag vor sehr sehr vielen Jahren nicht mehr war. Aber wie bestellt fängt es leicht zu regnen an, also Gläser in die Hand und ab in die trockene und warme Stube. Leckeres Gröstl, Kaiserschmarrn, Kuchen, Eis – der Einkehrschwung tut wirklich gut! Auch gut, dass jeder der Teilnehmer eine ordentliche Portion Gemütlichkeit dabei hat, so wird die Einkehr mit unterhaltsamen Gesprächen ein bisschen länger. Aber irgendwann wollen wir doch weiter und noch ein paar versteckte Wege kennen lernen. Also Regenjacken an und ab in den Sattel. Bergab!

Die geführte Mountainbike-Tour verläuft über wunderbar zu fahrende Forstwege Richtung Norden, irgendwann queren wir die Autobahn und erreichen das Senkele-Gebiet.

Blick in die Allgäuer Landschaft

Blick in die Allgäuer Landschaft am Abzweig Richtung Senkele.

Mittlerweile komme ich schon ins Schnaufen bei den vielen kleinen Anstiegen zwischendurch (von Andreas liebevoll „Schnapper“ genannt), aber zu meiner Beruhigung auch die anderen Teilnehmer. Nur unser Guide radelt, als wäre es nichts. Naja, er macht das öfter als wir…  Wir kommen am unteren Ende der Straße, die steil hinauf zur Alpe Beichelstein führt, vorbei. Da kündigt Andreas seine gerade geborene Idee für den Weiterweg an: „Die Alpe sehen wir nachher vielleicht noch von oben.“ Aha. Meine Oberschenkel freuen sich schon. Oder auch nicht!? Bald darauf zweigen wir im Wald links ab. Die Ansage: „Zwei Kilometer Anstieg. Länger als die bisherigen, aber dafür nicht ganz so steil.“ Ok. Jeder strampelt in seinem Tempo unter leichter Erfrischung von oben hinauf. Anstrengend, aber ein schöner, schattiger Anstieg mit angenehmer Steigung. Es geht richtig gut! Der Wald entlässt uns kurz vor der unbewirtschafteten Senkele-Alm auf saftig grünen Wiesen. Trotz der Wolken ist der Blick über das Voralpenland und in die Berge relativ gut.

Die Entscheidung für den weiteren Weg ist schnell gefällt. Am Faulensee wartet eine Hütte für den zweiten und letzten Einkehrschwung. Eine rasante, perfekt zu fahrende Abfahrt sorgt für die kleine Entspannung zwischendurch. Anschließend führt der Forstweg in stetem Auf und Ab noch einige Kilometer (und mit einigen Schnappern) durch den Hopfener Wald, bis wir Raini’s Faulenseehütte erreichen.

Faulenseehütte

Kurzer Einkehrschwung in der Faulenseehütte.

Irgendwie verfolgt uns bei den gemütlichen Teilen der Mountainbike-Tour das Wetterpech. Kaum sind alle mit Getränken, Eis und Kuchen versorgt, ziehen wir dank erneut einsetzendem Regen nach drinnen um. Aber das tut der guten Stimmung keinen Abbruch! Über Rieden am Forggensee geht es schließlich trocken und entspannt die letzten Kilometer zurück nach Füssen.

Blick über Rieden am Forggensee Richtung Säuling

Über Rieden am Forggensee öffnet sich der Blick auf den Säuling, Füssens Hausberg.

Am Festspielhaus Füssen

Am Ende geht es vorbei am Festspielhaus Füssen.

Mein Fazit der geführten Mountainbike-Tour

Es gibt so viele Möglichkeiten, rund um Füssen mountainbiken zu gehen, die ich auf jeden Fall weiter erkunden muss. Und eine geführte MTB-Tour ist (auch für Einheimische) perfekt, sich das gefühlt unendliche Wegenetz mal wieder vor Augen zu führen. Sonne, Wolken, leichter Regen – Moutainbiken macht bei jedem Wetter Spaß. Ein super Tag!

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