2.

Okt

Über dem Nebel: Wanderung auf die Krinnenspitze

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Das gibt’s doch gar nicht! Freudestrahlend stehe ich an der Talstation des Krinnenalplifts in Nesselwängle – und staune über das prächtige Herbstwetter im Tannheimer Tal (Tirol). Meine Fahrt hat sich ausgezahlt. Wie so oft, wenn ich in das herrliche Hochtal reise. Auf dem Weg von Kempten in die Wanderregion kämpfte ich mich mit dem Auto noch durch dichte Nebelfelder. Doch kurz vor der Landesgrenze nach Österreich heißt einen die Sonne willkommen – und lädt zu einer Wanderung auf dem Alpenrosenweg rund  um die Krinnenspitze (2.000 Meter) ein. Ein Genuss im doppelten Sinne: Denn neben der atemraubenden Landschaft erwarten den Wanderer auf der etwa dreistündigen Tour drei Hütten zur Stärkung: Krinnenalpe (1.530 Meter), Edenalpe (1.671) und die Gräner Ödenalpe (1.726). Diese Drei-Hütten-Tour gilt  bei den Einheimischen zurecht als „kulinarischer Klassiker“ für jedermann – und als Einstieg: insgesamt wartet das Tannheimer Tal mit 31 bewirtschafteten Hütten und Almen auf!

Aufstieg in Nesselwängle

Krinnenalpe

Die Wirtsleut‘ auf der Drei-Hütten-Tour bieten dem Gast regionale Schmankerl von herzhaftem Speck über Kaminwurz und Alpkäs‘, bis hin zu zauberhaft-süßem Kaiserschmarrn oder Topfenstrudel. Das obligatorische Gipfelschnapserl rundet den Genuss ab.  Wenngleich man nicht automatisch zum Gipfel, also der Krinnenspitze, aufsteigen muss. Wer lieber gemütlich wandern mag, der belässt es bei der kleinen, aber feinen Drei-Hütten-Tour. Gerade Familien mit Kinder und Senioren schwärmen von dieser Variante, denn sie ist leicht zu meistern. Das erste Teilstück vergeht buchstäblich wie im Flug: Dafür sorgt der Krinnenalplift. Die Sesselbahn fährt uns bequem auf 1.510 Meter. Tipp dazu: Mit dem neuen Ticket „Sommerbergbahnen inklusive“ können Gäste aus einer der teilnehmenden Unterkünften, während des gesamten Aufenthalts im Tannheimer Tal die vier Sommer-Bergbahnen in Nesselwängle, Grän, Tannheim und Schattwald einmal am Tag kostenlos nutzen. Vom Ausstieg des Krinnenalpliftes ist es nur eine fünf Minuten Wanderung bis zur Krinnenalpe. Wenn das kein Luxus ist! Nach einer kurzen Stärkung (man muss sich ja erst Mal akklimatisieren…) mit herrlichem Blick auf die Rote Flüh, dem Vorzeigegipfel im Tannheimer Tal, geht es weiter zur Edenalpe. Für dieses Teilstück muss man etwa 45 Minuten einplanen.

HuettenundAlmen

Auf der DreiHuettenTour

AussichtKrinnenspitze

Breite Wanderwege

Auf dem breiten Kies- und Schotterweg kann man den Gedanken freien Lauf lassen: Wohin einen wohl der nächste Urlaub führt? Vielleicht ja nach Rio de Janeiro: Von der Krinnenalpe sind es exakt 9.705 Kilometer an den Zuckerhut, wie ein witziger Wegweiser mitteilt. Doch, ganz ehrlich, eigentlich fühle ich mich inmitten der Berglandschaft bestens aufgehoben. Nach einem Kaffee an der Edenalpe, die auch Übernachtungsmöglichkeiten bietet, wandere ich auf dem Alpenrosen-Weg um die Krinnenspitze noch eine gute halbe Stunde weiter bis zur Ödenalpe, auf der ebenfalls Übernachtungsmöglichkeiten vorhanden sind. Eine reizvolle Option in der idyllischen Umgebung. Wen es wieder zurückzieht, der folgt einfach dem Rundwanderweg zurück zum Lift – und erreicht nach insgesamt drei bis x Stunden (je nach Aufenthalt in den Hütten…) wieder den Parkplatz der Talstation.

Wanderung auf die KrinnenspitzeTirol

GipfelkreuzKrinnenspitze

Wer jedoch nach all den kulinarischen Köstlichkeiten seinen Abenteuerdurst noch nicht gestillt hat, der folgt dem Weg hinauf zur Krinnenspitze, der je nach Kondition noch etwa 30 Minuten bis eine Stunde dauert und auch von trittsicheren Urlaubern gut zu meistern ist. Einzige Einschränkung: Da einige Passagen rutschig sein können, empfiehlt sich  gutes Schuhwerk. Der Blick vom Gipfelkreuz auf den Haldensee lohnt auf jeden Fall. Wer dort im Sonnenschein oben steht, kann es nicht glauben, dass irgendwo da unten hinter den Bergen tatsächlich Nebel sein soll…

 

  1. Oliver sagt:

    Ich war mit meinem besten Kumpel mal auf der Krinnenspitze! Es ist tatsächlich so wie beschrieben. Die wunderbaren Bilder zeigen wie es ist! Der Herbst ist nicht mehr lang, also ab auf die Berge…Herzliche Grüße aus Herzmanns, Oliver

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