25.

Aug

Alpenwellness im Allgäu: Wasser, Kraft und fünf Sterne – Allgäu Sonne

Registrierter

experten-autor
BU

Eine Bar, viele Sitzgelegenheiten und noch mehr Licht – die „Allgäu Sonne“

 

Alpen… äh , was bitte? Alpenwellness? Wir wollen wissen, wie es sich anfühlt, wenn man zwischen Almen entspannt und Kräuter erlebt. Wir? Eine Fotografin und ein Autor aus Hamburg, zwei Reisejournalisten, die ihrer Sammlung an Länderpunkten einen weiteren hinzu fügen – das Allgäu. Station 19: Wasser, Kraft und fünf Sterne in Oberstaufen – „Allgäu Sonne“

Ein Hotelportrait von Susanne Baade (Fotos) und Dirk Lehmann (Text)

BU

Cora Schmitt führt uns in die Wälder Oberstaufens – und zu den Buchenegger-Wasserfällen

Was macht das Wasser mit uns, wenn wir ihm dabei zusehen dürfen, wie es über Felsen stürzt, in Gumpen pladdert, als Sprühnebel aufsteigt und sich in Regenbögen auflöst? Wenn es mit dem Sonnenlicht spielt und dem Schatten des Waldes, wenn es für Kälte sorgt und doch die Sehnsucht weckt, den Fuß hinein zu tauchen. Wenn es mit dem ohrenbetäubenden Radau eines Schnellzuges durch den Wald bricht – und man doch den Eindruck hat, dem Zauber der Natur ganz nah zu sein?

Die Buchenegger Wasserfälle sind kein Groß-Spektakel. Durch einen Felsspalt im Geopark Allgäu stürzt die Weißach hinab. Das Wasser sammelt sich in großen Becken. Es verblüfft vor allem, dass wir den Fall erst gar nicht hörten. Wir folgen unserer Guide durch einen lichten Laubwald. Ein windungsreicher, schmaler Pfad. Wurzeln wie Nervenstränge. Felsvorsprünge – und plötzlich das Getöse. Cora lacht. Offenbar hat Cora Schmitt schon mehrfach Gäste des Hotels Allgäu Sonne mit diesem Moment überrascht. Und gemeinsam treten wir jetzt ein in eine Zone kühler Luft.

BU

Wo Wasserkraft und Fels aufeinander treffen, entsteht eine Gischt…

BU

…erst wenn sie weicht, bringt die Sonne die Weißach zum Glitzern

Es ist eine die Sinne schärfende Übung, durch einen Wald zu gehen, und dabei vor allem zu hören. Das Rauschen der Bäume. Ein Specht. Blätter rascheln. Eine Hummel brummt dicht vorbei. Das Perlen eines Rinnsals. Ständig ändert sich die Geräuschkulisse. Bis dann der Wald ganz erfüllt ist vom Dröhnen des Wasserfalls. Und durch den Radau berichtet Cora vom „Gumpenjucken“, vom Springen von einem der Felsvorsprünge in die ausgewaschenen Felsbecken.

Wir erleben eher einen Kraft-Ort. Die Energie des Wassers. Die Macht der Sonne. Die Schönheit der Natur. Und erst nach einer Weile geht es weiter. Cora führt uns zur Alpe Sonnhalde. Auf einem Schild vor dem Wirtshaus heißt es: „Heute: bachana kas.“ Äh, was bitte? Gebackener Käse übersetzt uns Wirt Jaki Köhler und zeigt ein verschmitztes Lächeln durch einen wuchtigen, grauen Bart. „Wir servieren den paniert, mit Preiselbeeren und Bratkartoffeln. Lecker.“

BU

Eine Hütte als Rückzugsort: Für den Wanderer mit „backana Kas“…

BU

…für den Inhaber Jakl Köhler von einem Leben, das ihn nicht erfüllte.

BU

Ein Haus, das über sich hinaus wächst: Vieles wurde neu gemacht…

Die Alpe Sonnhalde muss man als Gegenentwurf zur Schnelllebigkeit unserer Zeit empfinden. Gelebte Ursprünglichkeit, bewusste Rückbesinnung, authentische Einrichtung. Jaki serviert den Käse und eine Schorle dazu. Er setzt sich für einen Moment zu uns. Und erzählt von seiner Vision, eine Allgäuer Kulturlandschaft zu bewahren. Dass es ihm darum gehe, möglichst vielen Menschen diese Schönheit erlebbar zu machen. Wir genießen den würzigen Käse, die mit frischen Kräutern bestreuten Kartoffeln. Ein üppig wilder Garten. Wir sitzen auf einer rauen Holzbank vor einer Fassade aus Holzschindeln, die die Wärme des Tages aufgenommen hat und leise knistert.

Durch einen milden Nachmittag wandern wir zurück ins Hotel „Allgäu Sonne“. Ein Haus mit Tradition am Rand von Oberstaufen. Und ein Haus mit Mut. Mehrere Monate hat man geschlossen für einen nachhaltigen Umbau. Das Hotel wurde nicht einfach erweitert, wie man das bei vielen Häusern im Alpenraum beobachten kann. Nein, hier entstand ein neues Entree – eine weite Hotelhalle, eine freie Treppe, eine Bar mit bequemen Sofas, ein großer Auftritt. Der neue Bereich birgt zudem eine famose Fit- und Wellness-Abteilung mit modernsten Geräten und lichten Zimmern für die Anwendungen. Uns beeindruckt, dass man das Dach genutzt hat für ein Café, für einige Tische des – übrigens famosen – Restaurants, für die Außenbereiche der Wellness-Abteilung… Man sitzt hier oben, der Blick geht über Bäume und das Tal, in dem – irgendwo verborgen – die Weißach gurgelt. Um über Felsen zu stürzen. Was ein Luxus.

BU

…die Zimmer sind stylish, die Pools und der Wellnessbereich lichtdurchflutet…

...die Allgäu Sonne verbindet Alpenchic und zeitgemäßes Wohndesign

…die Allgäu Sonne verbindet Alpenchic und zeitgemäßes Wohndesign

Wir treffen Hotel-Inhaber Manuel Levinger, ein Hotelier im schwarzen Anzug. Eines seiner Lieblings-Themen ist der zeitgemäße Luxus. Es gehe nicht mehr um goldene Wasserhähne oder möglichst große Flatscreens. Luxus bedeute, sich auch in der Fremde Zuhause zu fühlen. Wertige Materialien, gutes Design, regionaler Bezug. Der Gast, so der Hotelier, suche einerseits das Raumgefühl und die Lebensqualität, die er von anderen Top-Häusern der Welt kenne. Andererseits aber das klare Signal, im Allgäu zu sein.

Die neuen Zimmer der Allgäu Sonne erfüllen diesen Anspruch. Mit Holz verkleidete Wände, dunkle Parkettböden, helle Decken, gradlinige Formen, Marmorbäder, Boxspring-Betten. Durch bodentiefe Fenster geht der Blick hinaus in die Natur. Es ist das erklärte Programm des Hotels, diese in seine Angebote eng mit ein zu beziehen. Die Natur als Erholungsprogramm. Wasser. Kraft. Luxus, neu definiert.

BU

Auf den Ergometern strampeln die Gäste gegen die Folgen des guten Essens an…

BU

…in den Treatment-Räumen geht es gegen die Folgen des bösen Alltags…

BU

…von denen wundervoll auch der Blick in die Landschaft entspannt

Vor dem Frühstück treffen wir Cora im Fitness-Raum zu einem Personal Training. Sie analysiert Schwachstellen, empfiehlt Übungen, stellt ein kleines Programm zusammen. Ein moderner, sehr erwachsener Ansatz, nicht ohne den Hinweis, dass es am Ende uns liegt, daraus mehr zu machen. Wir geben alles, genießen eine Massage danach und gleiten später durch den grandiosen Pool des Hauses. Wasser. Kraft. Fünf Sterne. Was eine Kombination.

Allgäu Sonne. Ein Fünf-Sterne-Hotel mit Blick auf Oberstaufen.

Alpe Sonnhalde. Ein Kulturlandschaft bewahren und erlebbar machen.

Geopark Allgäu. Und die Buchender Wasserfälle…

bu

Erst recht nach einem leichten Abendessen, wenn die Nebel auf Oberstaufen ruhen

 

  1. Lana_SHON sagt:

    Schöne Bilder und ein sehr schöner Beitrag!

Schreibe einen Kommentar

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht.