16.

Apr

Auf den Spuren König Ludwigs im Museum der bayerischen Könige

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Vor zwei Wochen trieb mich die Neugier in das Musuem der bayerischen Könige. Nicht nur der Märchenkönig Ludwig II. wird dort ausführlich vorgestellt. Auch der Dynastie der Wittelsbacher konnte ich auf den Grund gehen. Aber natürlich wollte ich mir den berühmten Mantel von König Ludwig anschauen, der im Museum der bayerischen Könige ausgestellt sein soll.

Museum der bayerischen Könige im Allgäu

Museum der bayerischen Könige

Schon alleine die Ankunft am Parkplatz vor dem Museum der bayerischen Könige lässt erahnen, wie geschichtsträchtig dieser Ort ist. Der Blick nach hinten offenbart Schloss Hohenschwangau, dort ist König Ludwig II. zusammen mit seinem Bruder König Otto aufgewachsen. Der Ausblick nach links erlaubt einen Blick auf Schloss Neuschwanstein. Rechter Hand erstreckt sich der große Alpsee, der umrahmt von mächtigen Bergen, an diesem frühen Morgen da liegt, als ob er die wohl gehüteten Geheimnisse um die Kindheitstage König Ludwigs mit all seinem Wasser verstecken möchte. Zu Fuß ist das Museum der bayerischen Könige übrigens auch über zahlreiche Wanderwege, z.B. ab Füssen über den Drei-Schlösser-Weg, zu erreichen.

Schloss Hohenschwangau

Schloss Hohenschwangau

Schloss Neuschwanstein - Märchenschloss in den Bergen

Schloss Neuschwanstein

Am Parkplatz ist heute Morgen noch wenig los. Im Winter und im Frühjahr scheint es den Besuchern noch möglich zu sein ohne große Hektik das kleine Dorf Hohenschwangau, was ca. 5 km von Füssen entfernt ist, zu erkunden. Das Museum wurde erst 2011 im ehemaligen Grand Hotel eröffnet. Zu Beginn geht es gleich die Treppen hoch zu einer großen Wandtafel. Dort zeigt sich das Ausmaß der Dynastie der Wittelsbacher. Die einzelnen Persönlichkeiten sind ausführlich beschrieben und ich entdecke so einige unerwartete Kleinigkeiten, die ich an dieser Stelle nicht vermutet hätte.

Alpsee bei Füssen im Allgäu

Alpsee

Der nächste Raum wird von einem beeindruckenden goldenen Tafelaufsatz geprägt. Dieser zeigt unter anderem Szenen aus dem Nibelungenlied. An verschiedensten Medienstationen kundschafte ich aus, wie zum Beispiel einzelne Bauwerke der Wittelsbacher entstanden sind. Der Übergang zum nächsten Raum ist ein absolutes Highlight. Durch deckenhohe Panoramafenster mit Spiegelelementen kann ich sowohl Schloss Hohenschwangau als auch den Alpsee sehen. Und das gleichzeitig! Die zahlreichen Sitzgelegenheiten und der grandiose Ausblick ermöglichen es mir, meine Gedanken kurz schweifen zu lassen. Den Königsmantel habe ich allerdings bisher noch nicht entdeckt.

Ausblick auf den Alpsee und Schloss Hohenschwangau

Ausblick auf den Alpsee und Schloss Hohenschwangau

Die nächsten beiden Räume beschäftigen sich hauptsächlich mit den wissenschaftlichen Errungenschaften der Wittelsbacher. Besonders interessant wird es beim Blick um die Ecke. Dort stoße ich endlich auf den rießigen Königsmantel König Ludwigs II. Da läuft mir irgendwie ein Schauer über den Rücken, wenn im Hintergrund eine rückseitig beleuchtete Szene aus der Beerdigungszeremonie des Königs gezeigt wird. Kleine eingearbeitete Bekanntmachungen innerhalb dieser Szene lassen erkennen, wie sich der Schlössertourismus in Hohenschwangau überhaupt entwickelt hat. Interessant sind vor allem die damaligen Eintrittspreise oder die maximal erlaubten Besucherzahlen, wenn man bedenkt, dass im letzten Jahr über 1 Million Besucher Schloss Neuschwanstein gesehen haben. Ob sich das König Ludwig II. je erträumt hat?

In den weiteren Räumen taucht man in die technische Affinität des Königs ein. Da ist zum Beispiel die Rede von einer Schwebebahn über den Alpsee oder einem Beleuchtungssystem für seine Venusgrotte im Schloss Linderhof. Er hatte wirklich visionäre Ideen.
Im Untergeschoss wird mir bewusst, wie sehr die Dynastie vom 2. Weltkrieg erschüttert wurde. Interessant ist auch im letzten Raum zu sehen, was die Wittelsbacher heute so treiben.

Beim Ausgang überrascht mich die Gegenwart und holt mich zurück in die Wirklichkeit. Irgendwie blicke ich hier nun ganz anders in die Landschaft und auf die Kulisse der Schlösser Neuschwanstein und Hohenschwangau.

  1. Maibaum Schorsch sagt:

    Leider ist der Königsmantel nicht mehr ausgestellt, dieser wurde von Motten zerfressen, die wohl ein liederlicher Oberländer eingeschleppt haben muss.
    Anstelle dieses königlichen Paletot ist nun des Königs Unterrock auf ein
    Holzgestell drapiert und sieht so gar nicht perwoll gewaschen aus!
    Vielleicht ist es aber auch nur des Museumsdirektors Nachtrock….
    Es wird jedenfalls den Besucheransturm nicht negativ beeinflussen.
    ;-)

    • Hallo!
      Nach Rücksprache mit dem Museum der bayerischen Könige kann ich Ihnen mitteilen, dass der Königsmantel ausgestellt ist und er sehr gut vor Motten und anderen Angreifern geschützt ist :).
      Sollten Sie noch weitere Informationen zu anderen Exponaten benötigen könnnen Sie sich gerne direkt ans Musuem wenden. Unter der Telefonnummer 08362 / 9264640 ist das Museum innerhalb der Öffnugszeiten telefonisch erreichbar.
      Ich hoffe, dass nun alle Unklarheiten beseitigt sind :)

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